08.04.2019 Fotoexkursion Ostalbkreis
Fotoexkursion der ArteFACT-Fotoschule in den Ostalbkreis.
Am 06. April 2019 nahm ich an Simon Weis-Heigolds (ArteFACT-Fotoschule und mehr) -Fotoexkursion in den Ostalbkreis teil. Simone hatte die Exkursion wie folgt ausgeschrieben:
Exkursionsablauf:
Unsere gemeinsame Fotoexkursion führt uns als Kleingruppe mit dem Müller-Megerle-Reisebus in den Ostalbkreis.
Während des gesamten Tages wird Ihnen Simone V. Weis-Heigold für Ihre fotografischen Fragestellungen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Vormittags erkunden wir atemberaubende, fast mystische Natur bei einer kleinen Foto-Wanderung.
Allerlei interessante Eindrücke warten auf uns, um mit Ihrer mitgebrachten Fotokamera entdeckt und eingefangen zu werden.
Wir sind als Gruppe Gleichgesinnter unterwegs und erkunden die Natur unter Anleitung fotografisch.
Nach einer gemeinsamen Mittagspause erwarten uns ganz besondere Highlights aus der früh-industriellen Produktion Deutschlands.
Wir besichtigen unter exklusiver, fachkundiger Führung mehrere interessante Stätten längst vergangener Industrieproduktionen. Hier haben wir Zeit, unsere Fotos unter anderem live beim Betrieb der alten, noch funktionierenden Maschinen herzustellen.
Danach haben wir sogar noch Gelegenheit für ganz besondere Bilder: Es werden extra für uns die Türen zu einem Teil einer alten Klosteranlage geöffnet, die im Laufe der Jahrhunderte verschiedenartigst genutzt wurde! Hier haben wir als Gruppe Zeit und Muse, Fotos von diesem „Lost Place“, fast schon „Mystic Place“ zu machen.
Ein echtes, fotografisches „El Dorado“...! Fotografieren ausdrücklich für uns erlaubt!
Besonders betonen möchte ich, dass die erwähnte Klosteranlage (hier als "Langes Haus" bezeichnet) exklusiv für diese Exkursion zugänglich gemacht wurde und ansonsten für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Die Eigentumsverhältnisse haben/werden sich auch ändern; Wohnungen sollen dort entstehen.
Zunächst meine Fotos von der ersten Station, eine kleine Wanderung ins Wental / Felsenmeer:
(Das Wental ist ein typisches Trockental mit bizarren Felsen und seltener Tier- und Pflanzenwelt nordwestlich von Steinheim am Albuch auf der Karsthochfläche der Schwäbischen Alb. Diese urigen und bizarren Felsformationen erstrecken sich fast über das gesamte Wental. Jedoch häufen sie sich im Bereich des Felsenmeeres, so dass der Eindruck einer wahren Flut unterschiedlichster Felsformationen entsteht. Das Wental liegt nahezu vollständig in mehreren Schutzgebieten zum Erhalt der markanten Felsbildungen als wertvoller Lebensraum vieler seltener Pflanzen- und Tierarten.
Besonders sehenswert sind die freistehenden Felsengebilde aus Dolomit mit wundersamen Namen wie Nilpferd, Sphinx, Spitzbubenstadel, Wentalweible oder Steinhüttle. Trotz steiler Talwände ist am Talgrund kein Bachbett mehr zu sehen. Durch die Senkung des Karstwasserspiegels sind die Täler schon vor langer Zeit trocken gefallen. Sehenswert ist auch die Flora des Wentals, wie die für diese Gegend typischen Wacholderheiden und Trockenrasenflächen. Gleich zu Beginn durchwandert man das Felsenmeer, ein Häufung seltsam geformter Dolomitfelsen, schön eingebettet zwischen Wacholderheide und Wald.)
Auf zur nächsten Station, der Feilenschleiferei Königsbronn. Hier habe ich versucht, Bewegung im Bild festzuhalten:
Das historische, kleine Gebäude wurde um 1800 als Drahtzuggebäude errichtet. 1832 kauften die Königlichen Hüttenwerke das Gebäude und nutzten es weiter als Dreherei, die später als Feilenschleiferei umfunktioniert wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein Wasserrad zum Antrieb der Transmissionen und Schleifsteine genutzt.
Bei der Führung lernen wir den historischen Herstellungsprozess vom Feilenrohling bis zur gebrauchsfertigen Feile kennen und können dabei an sehr alten Maschinen, die noch funktionieren, sicherlich interessante Bilder machen.
Nachdem wir genügend Feilen geschliffen hatten, ging es zur nächsten Station, dem Flammofen Schwäbische Hüttenwerke. Hier waren die Lichtverhältnisse eher bescheiden, das Stativ kam zum Einsatz:
Die Schwäbischen Hüttenwerke sind die ältesten Industriebetriebe in Deutschland! 1667 stand hier in Königsbronn bereits das sogenannte „Alte Gießhaus“. Der Flammofen wurde 1820 bis 1920 betrieben. Aus dem 19. Jahrhundert stammt der hölzerne Kran mit Laufkatze, seine Tragkraft beträgt ca. 5 to. Auch hier erhalten wir eine kleine Führung und genügend Zeit, um unsere Bilder zu machen.
Auf zur letzten und interessantesten Station, dem Langen Haus, das ehemalige Kloster Königsbronn:
Ursprünglich ein Teil des ehemaligen Klosters Königsbronn, wurde das Lange Haus 1553 völlig zerstört, als der protestantische Markgraf Albrecht von Brandenburg die Anlage niederbrannte. Von 1560 bis 1573 wurde das Lange Haus neu aufgebaut. Das Torbogengebäude diente den Herzogen von Württemberg als Jagdschloss, im Langen Haus kamen die Jäger und Gehilfen unter. Da das Herzogtum Eigentümer der Hüttenwerke war, war auch deren Verwaltung dort untergebracht. Auch als Wohnungen für Arbeiter diente das Lange Haus. Einst waren das Lange Haus und das Torbogengebäude in der Klosteranlage miteinander verbunden. Erst 1865 wurde diese Verbindung mit dem Bau der Eisenbahnschienen unterbrochen. Hier haben, wir wohl zum letzten Mal, die einmalige Möglichkeit, unsere Bilder vom jetzigen Zustand des Gebäudes zum machen. Das Gebäude wird nun auch innen komplett renoviert und danach wohl verkauft bzw. zu Wohnungen umfunktioniert. Lasst euch von der Einmaligkeit des Gebäudes verzaubern, das in den vergangenen Jahrzehnten zu ganz unterschiedlichen Zwecken genutzt wurde. Es ist nun zwar leergeräumt, aber dennoch voller Ausstrahlung. Hier könnt ihr Bilder der ganz besonderen Art herstellen. Minimalistisch, aber aufs Wesentliche konzentriert. Ihr dürft gespannt sein!